Sächsische Netzwerk für Radionuklidtheranostika (SNRT)

Das Sächsische Netzwerk für Radionuklidtheranostika (SNRT) widmet sich der Entwicklung, Herstellung und Anwendung von mit Radionukliden markierten Arzneimitteln (Radiopharmaka) für den europäischen Markt. Der VKTA ist als Forschungspartner zuständig für die radiologische Bewertung von Wirknukliden sowie herstellungsbedingten Begleitnukliden der innovativen nuklearmedizinischen Präparate. Eine weitere Aufgabe ist die Entwicklung geeigneter Entsorgungsoptionen vor dem Hintergrund der zu berücksichtigenden strahlenschutzrechtlichen Regularien.

Als Methoden kommen Mess- und Berechnungsverfahren (z. B. Nuklidkinetik, Abbrand- und Abschirmungsberechnungen, radioökologische Modellierungen) zur Bestimmung relevanter Quellterme (Nuklidvektoren) und Dosisgrößen zum Einsatz, dafür wird sowohl auf etablierte als auch eigens programmierte Softwarelösungen zurückgegriffen.

Ansprechpartner:

Dr. Willy Ciecior
Sven Jansen
Dr. Henry Lösch


Abbildung: Beispielhafte Ausgabe einer in-house-Software zur zeitabhängigen Berechnung von Nuklidvektoren (Bilanzierung der Aktivitätskonzentrationen von Ausgangs- und Umwandlungsprodukten) unter Berücksichtigung des jeweiligen Freigabewertes gemäß Anlage 4 der Strahlenschutzverordnung (einzeln und Summenwert, ggf. unter 10 %-Abschneidekriterium) und des Ansprechvermögens bzw. der Nachweiswahrscheinlichkeit eines Messgerätes (hier jeweils für Oberflächenkontaminationen). Das Ergebnis bildet einen zeitabhängigen Freigabewert, der sowohl Informationen über die radiologische Relevanz als auch über das Ansprechvermögen eines Messgerätes und den entsprechend ungünstigsten Zeitpunkt einer Freigabe (hier 207 Tage nach Initiierung) integriert. Weiterhin werden die zeitabhängigen Ausgabewerte des Messgerätes pro Becquerel dargestellt. Die Berechnung ist für beliebig komplexe Nuklidvektoren sowohl analytisch als auch numerisch (hochpräzise) möglich und dient der Unterstützung von Entscheidungsfindungsprozessen im Freigabeverfahren.