Festveranstaltung zum Abschluss des Rückbaus am 19.09.2019

Am 19. September 2019 ging am Forschungsstandort Rossendorf ein Stück Wissenschaftsgeschichte der DDR zu Ende. An diesem Tag wurde das sanierte Gelände des ehemaligen Rossendorfer Forschungsreaktors offiziell aus dem Atomgesetz entlassen. Mit diesem finalen Ereignis endete die über 60-jährige Geschichte zur Kernenergienutzung am Standort. Sie begann im Jahr 1957 als das damalige Zentralinstitut für Kernphysik den ersten Forschungsreaktor in der DDR nach nur 21 Monaten Bauzeit am 16.12.1957 offiziell in Betrieb nahm. Dieser diente dabei jedoch nicht zur Stromerzeugung, sondern vor allem zur physikalischen Grundlagenforschung, für Neutronenstreuexperimente und zur Erzeugung radioaktiver Präparate. Nach mehr als 100.000 Betriebsstunden wurde der Reaktor im Juni 1991 abgeschaltet. Im Jahr 1993 erhielt dann der VKTA vom Freistaat Sachsen die Aufgabe, die Altanlagen stillzulegen und rückzubauen. Gut 25 Jahre später ist diese Aufgabe nunmehr mit der letzten sanierten Fläche abgeschlossen. Ein guter Grund innezuhalten und diesen wichtigen Moment im Rahmen einer Festveranstaltung würdig zu begehen.

Trotz eines kühlen Herbsttages hatten sich mehr als 180 geladene Gäste am Standort des ehemaligen Reaktors eingefunden. Neben vielen ehemaligen und derzeitigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VKTA konnten auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Wissenschaft begrüßt werden.

Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Eva-Maria Stange, lobte in Ihrer Ansprache das Engagement und die Leidenschaft, mit der der VKTA seine vom Freistaat Sachsen übertragene Aufgabe erfüllt hat. Höhepunkt war die offizielle Übergabe des behördlichen Entlassungsbescheides an den Direktor des VKTA. Überreicht wurde der Bescheid durch den Vertreter des Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, Herr Dr. Bernd Maurer. Auch er betonte, dass der VKTA während der gesamten Rückbauzeit ein zuverlässiger und souveräner Partner seines Ministeriums war.

Als würdigen Abschluss der Festveranstaltung lud der Direktor des VKTA die Gäste zu einem Empfang ein. Dort wurden dann kleine und große Geschichten über den Rossendorfer Forschungsreaktor von Dr. Wolfgang Boeßert und Dr. Reinhard Knappik erzählt.  Danach wurde ein Denkmal enthüllt, dass demnächst seinen Platz im Eingangsbereich des Forschungsstandortes Rossendorf finden wird. Es soll zukünftig an die Leistungen und Erfolge der Frauen und Männer im Dienste für Wissenschaft und Forschung im Rahmen der friedlichen Nutzung der Kernenergie in Rossendorf erinnern.

Erinnerungsschrift an die Beendigung der nuklearen Altlastensanierung

Impressionen der Festveranstaltung

Diese Bilder sind für Presseveröffentlichungen über den VKTA im Rahmen der in dieser Pressemitteilung beschriebenen Veranstaltung freigegeben. Sie können kostenlos unter Angabe der Quelle verwendet werden.

Historische Bilder des Rossendorfer Forschungsreaktors